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Schlagwort: Rundbriefe

4. Rundbrief aus Paraguay vom 20. März 2009

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„Bienvenido al Granja de Avestruz Mbuni“

oder zu deutsch:

„Willkommen auf der Straußenfarm Mbuni“

Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

schon lange hatten wir uns vorgenommen, mal wieder einen Rundbrief zu schreiben. Aber wie das meistens so ist hat man noch viele andere Sachen zu tun, dass man solche Projekte dann monatelang vor sich her schiebt. Solch einen Rundbrief zu schreiben und gestalten ist doch recht zeitintensiv; zumal wir nicht von Spenden und sonstigen Zuwendungen leben sondern unser Geld hier verdienen müssen. Daher wird dies auch der letzte Rundbrief in dieser Form sein. Wer sich weiter für uns und unser Leben hier in Paraguay interessiert wird in Kürze die Möglichkeit haben über unsere Homepage www.mbuni.de in unserem „Online-Tagebuch“ die wichtigsten Ereignisse und Highlights lesen zu können.

 Wenn ich mir unseren letzten Rundbrief vom Dezember 2007 so betrachte, dann hat sich in der, inzwischen über einem Jahr vergangenen Zeit doch recht viel getan. Aber nun erst mal der Reihe nach.

 PoolanlageKommt zu Tisch!WohnhausGästehaus

Im Februar 07 wurde unsere Poolanlage fertig gestellt und im März war unser Wohnhaus bezugsfertig, so das wir in unser neues Domizil umzeihen konnten. Endlich konnte nun unser in Deutschland gepackter Container ausgeladen werden. Wir waren erstaunt, was da alles zum Vorschein kam und wir eigentlich die vergangenen 1 1/2 Jahre überhaupt nicht vermisst hatten, aber auch so manches heiß ersehnte Teil konnte endlich ausgepackt werden.

So verbrachten wir den Monat März und April damit Sachen aus- und einzuräumen, verschiedene Möbel die noch fehlten einem Schreiner zum Bauen in Auftrag zu geben, Lampen anzubringen, Bilder aufzuhängen …

In den Monaten April, Mai und Juni waren wir mit der Bepflanzung der Umlagen und der Gestaltung unserer Homepage beschäftigt, sowie alles wieder für die im Juli neu bevorstehende Brutsaison vorzubereiten.

Der Winter (Juni – September) fiel dieses Jahr nicht ganz so kalt aus wie in dem Jahr zuvor. Dennoch konnten wir unseren aus Deutschland mitgebrachten Specksteinofen einweihen und auch des Öfteren in Betrieb nehmen.

Zwischendurch hatten wir immer wieder einige Gäste zu beherbergen. Hauptsächlich Leute die auf Empfehlung zu uns kamen, da wir noch keine Werbung machen konnten.

Ende August war dann endlich unsere Homepage im Internet vertreten und auch unsere Prospekte waren nach einer langen Geburt gedruckt, so dass sie im Inland verteilt werden konnten. In diesem Monat fingen auch unsere eigenen Zuchtstrauße mit ca. 2 Jahren an das 1. Mal Eier zu legen, so dass wir sogar schon Küken aus eigener Zucht haben.

 Straussenküken aus unserer ZuchtStraussenweidenUnsere 1-jährigen NachzuchtstrausseUmpflügen unseres neuen Grundstücks

Weiter wurden 9 Weiden für die Zuchtstrauße eingezäunt sowie jede Weide mit einem Futterhäuschen versehen, in das man die Strauße während der Fütterung zum Eierklau einsperren kann. Ein größerer Schuppen als Futtermittellager und Depot für Werkzeuge wurde noch gebaut, unser Schweinestall erweitert, so dass wir inzwischen eine richtige Schweinezuchtanlage für an die 40 Schweine haben, sowie ein Gehege für Hühner samt Hühnerstall. Nicht zu vergessen haben wir noch ein angrenzendes Grundstück mit ca. 8 Hektar gekauft. Dieses wurde ebenfalls eingezäunt, umgepflügt und Saatgut für Futtermittel eingesät. Also wie man sieht hat sich nebenher quasi noch eine richtige Landwirtschaft entwickelt. Einen Gemüsegarten haben wir vor unserer Küchenterrasse angelegt aus dem wir nun schon reichlich die verschiedensten Gemüsesorten ernten konnten.  Und so vergingen die letzten Monate des vergangenen Jahres wie im Flug.

 Gartenumpflügen mit OchsengespannGemüsegartenQuadrennenTodo bien?! ;-)

Unsere Kinder haben auch dieses Jahr auf Anhieb alle Examen gut bestanden und waren froh, als dann die heiß ersehnten Sommerferien begannen. Janine und Michelle waren in den Ferien mit „Teenstreet“ auf einer Jugendfreizeit in Uruguay und alle 3 haben während des Jahres wieder bei den Royal Rangern teilgenommen. Ihnen gefällt es nach wie vor gut in Paraguay und auf die Frage ob sie lieber in Deutschland leben wollen antworten sie mit einem klaren „Nein!“ Gern würden Sie natürlich Verwandte und Freunde besuchen aber freier fühlen sie sich doch hier in Paraguay.

Januar und Februar diesen Jahres haben wir dann mit unserem Gästebetrieb das 1. mal die Sommerferien in Paraguay erlebt. Das war ganz schön anstrengend!!! Denn ab Mitte Januar bis Ende Februar waren meist an den Wochenenden und teilweise auch unter der Woche alle 4 Gästehäuser belegt und wir mussten sämtliche in unserem Haus noch freie Matratzen in die Gästhäuser für die mitgebrachten Kinder der Gäste vermieten. An einigen Tagen hatten wir somit 14 Personen komplett zu verköstigen und die Kochtöpfe dampften an manchen Abenden bis nach 22 Uhr. Arbeitskräfte sind hier zwar recht günstig, aber auf solch einen Ansturm waren wir nicht eingestellt und so schnell ist auch nicht jemand eingelernt, dass man wirklich eine Unterstützung gehabt hätte. Jedenfalls waren wir als die Ferien zu Ende waren ganz schön erschöpft und hätten selbst ein wenig Urlaub vertragen ken.                                                                                                                                                                                                                                  

 Mittlerweile konnten wir uns von den vergangenen Strapazen erholen und der normale Schulalltag ist wieder eingekehrt. Der Gästebetrieb fährt gerade auf Sparflamme. Ostern sieht es voller aus.

Wir sind jedenfalls gespannt, was uns dieses inzwischen nicht mehr ganz so „Neue Jahr“ bringen wird!

Als nächstes Projekt müssen wir unsere Zuchtstrauße auf die vorbereiteten Weiden verfrachten. Hier und da gibt es noch ein paar kleinere Dinge die verbessert und erledigt werden müssen. Unser angefangener Sportplatz sollte fertig gestellt werden, die neue Brutsaison im Juli muss vorbereitet werden …

Ob wir wohl dieses Jahr jemanden von Euch auf unserer Farm begrüßen können? Wir lassen uns überraschen!

Wir freuen uns jedenfalls über jede e-mail und wünschen allen für dieses Jahr Gesundheit, gute Nerven und dass die Weltwirtschafts- und Finanzkrise Euch in Deutschland nicht ganz so hart trifft.

In diesem Sinne viele liebe Grüße aus Paraguay

Eure

Janine, Anne, Lothar, Michelle und Lilly 

Anne, Lothar, Janine, Michelle und Lilly

 

 

 

 

 

 

 

3. Rundbrief aus Paraguay vom 10. Dezember 2007

Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

nach einer längeren Pause wollen wir uns wieder einmal melden und ein wenig von den vergangenen Monaten berichten. Meist haben wir alle Hände voll zu Tun, so dass wir solche Sachen wie Rundbriefe schreiben lange von uns herschieben. Aber nun haben wir die lang ersehnten Ferien!!!

 So kalt wird es in Paraguay!!!    Am wärmsten ist es im Bett

Nachdem wir uns an die heißen Temperaturen hier gewöhnt hatten mussten wir uns ab Mai schnell auf kühlere Temperaturen umstellen. So hatten wir dieses Jahr den kältesten Winter seit 1960. (Tagestemperaturen von 10 – 12 Grad und Nachttemperaturen kurz über dem Gefrierpunkit waren nicht selten.) Da unser Häuschen hier wie die meisten Häuser nicht mit einer Heizung ausgestattet ist blieb uns nichts anderes übrig, als uns entsprechend warm anzuziehen und nachts mit Wärmflasche bewaffnet ins Bett zu legen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir seit Oktober nun wieder angenehme warme Temperaturen haben.

Examen bestanden!!!

Endlich Ferien

Wir sind froh darüber, dass unsere 3 Mädchen ihre Abschlussexamen auf Anhieb gut bestanden haben und in das nächste Schuljahr versetzt werden. Da die meisten Fächer in Spanisch unterrichtet werden ist dies schon eine Leistung!

Bürgermeister hält Wort!

Strassenbau

Nachdem uns der Bürgermeister vergangenes Jahr versprochen hatte die schlechte Straße die an unserem Gründstück vorbeiführt pflastern zu lassen wurde vor ein paar Wochen mit den Arbeiten begonnen. Wir sehen dies nicht als selbstverständlich an, da wir immer wieder von Leuten hören, dass Versprechungen zwar gemacht aber nicht eingehalten werden. Ein schlechter Zufahrtsweg hält aber so manchen Kunden ab und kann das Geschäft verderben.

Brut- und Aufzuchtstation

Aufbau Brutmaschine    Die ersten Bruteier

Im Juni wurde die Brut- und Aufzuchtstation fertiggestellt und die Brutmaschine konnte aufgebaut werden. Sie funktioniert sehr gut. Nun brauchen wir nur noch genügend Eier um sie effektiv  nutzen zu können. Sie bietet Platz für 600 Straußeneier. Im Durchschnitt ist sie zur Zeit mit ca. 20 Eiern bestückt die 40 Tage bebrütet werden. Wir arbeiten derzeit mit einer anderen Straußenfarm zusammen, die uns Eier zum bebrüten liefert. Erstrebenswert ist es sich mit weiteren Straußenhaltern zusammenzuschließen bzw. einen Verband zu gründen.

Straußenzucht

Kükenschlupf        

Mit unserer Straußenzucht sind wir noch am Experimentieren und wertvolle Erfahrungen sammeln. Nach der Theorie kommt nun die Praxis und leider sind unsere ersten beiden geschlüpften Strauße nach ein paar Wochen wieder gestorben. War es ein gegetischer Defekt, Mineralstoffmangel oder haben sie sich einen Cocktail auf der Straußenweide mit giftigen Pflanzen gemischt? Wir wissen es nicht und sind dabei, die Ursachen einzugrenzen.

Jungstrauße

Jungstrausse auf der Weide    Jungstrausse

Unsere Strauße sind seit wir sie im Januar bekommen haben immens gewachsen. Im Oktober ist nochmals einer davon an Parasiten gestorben so dass wir von 10 Straußen noch 8 Stück haben. Genauer gesagt 4 Pärchen. Die Weibchen werden mit 2 Jahren geschlechtsreif und die Männchen mit ca. 3 Jahren. Das heißt, eigene Eier zum Bebrüten werden wir in frühestens in 1 – 2 Jahren haben.

Gästehäuser

Gästehäuser     Wohnzimmer Gästehaus     Küche Gästehaus

Die 4 Gästehäuser sind seit einigen Wochen bezugsfertig und wir konnten schon die ersten Gäste beherbergen. Sie sind für jeweils zwei Personen konzipiert und jedes der Häuser ist mit einer Küche ausgestattet. Wer möchte kann sich somit selbst versorgen oder sich an unserem Pool-Quincho (Pool-Bar) verköstigen lassen. Vergangene Woche wurden die Umlagen gepflanzt und wir hoffen, dass der „Tropische Garten“ schnell wächst.

Poolanlage

Baustelle Poolanlage  Einbau Logo in Pool   

Die Poolanlage ist derzeit noch im Bau und soll bis Januar fertig sein. Dann erst werden wir auch den Gästebetrieb richtig aufnehmen können. Bei den hochsommerlichen Temperaturen hier kommt man um einen eigenen Swimmingpool nicht herum. Als kleinen Anziehungspunkt lassen wir auch noch einen Whirlpool mit einbauen.

Wohnhaus

Erdbebensicher   Baubeginn Wohnhaus   Rohbau-Wohnhaus

Im Mai wurde mit dem Bau unseres Wohnhauses begonnen. Es soll bis Ende Januar bezugsfertig sein. Unsere Kinder freuen sich schon sehr darauf, dass jede ihr eigenes Zimmer bekommt. Da es nicht üblich ist einen Keller bzw. Speicher zu bauen müssen alle Räumlichkeiten auf ein bis max. zwei Stockwerken untergebracht werden, was sich dann eben auf die Größe des sichtbaren Hauses auswirkt.

Thema Architekt

Der Architekt, mit dem wir begonnen hatten die Brut- und Aufzuchtstation sowie die Gästehäuser zu bauen, und den wir vergangenen Januar wegen schlechter Arbeit von der Baustelle geschmissen hatten, ließ es sich nicht nehmen eine Klage wegen „moralischer Schäden“ die wir ihm angeblich zugefügt hätten (geforderte Summe: einen beachtlichn 5-stelligen Euro-Betrag) bei Gericht einzureichen.

Was tun in einem fremden und korrupten Land, wo man als der „reiche Europäer“ angesehen wird und Richter und Rechtsanwälte oft gemeinsame Sache machen?

So haben wir versucht uns mit dem Architekten gütlich zu einigen. Was in der Praxis so aussah, dass wir ihm 10 % von der geforderten Summe bezahlen mussten, damit er seine Anklage zurückzieht..

Besser sich freikaufen, als jahrelange Gerichtsverhandlungen und Rechtsanwälte und Richter zu finanzieren, ohne zu wissen welches Urteil schlussendlich der Richter treffen wird, und man danach den dooppelten Schaden hat, da in Paraguay der Verlierer die entstandenen Gerichtskosten sowie auch die Rechtsanwaltskosten der Gegenpartei übernehmenb muss, oder gar auf seinen Unkosten sitzen bleibt, weil der Verlierer nicht zahlen kann.

Auch wenn wir „Lehrgeld“ bezahlen, so sind wir doch gern hier und fühlen uns nach wie vor sehr wohl. Wir lernen die Mentalität der Paraguayer immer besser kennen und auch damit umzugehen. Und wo wie jede Medaille zwei Seiten hat, hatte jede negative Erfahrung auch eine Gute aufzuweisen. Sei es dass wir dadurch ehrliche und gerechtigkeitsliebende Menschen kennen lernten oder einfach selbst ein Stück daran gewachsen sind.

In diesem Sinne wünschen wir Euch eine friedliche und besinnliche Adventszeit und freuen uns auch einmal von Dir/Euch eine mail zu erhalten.

                                          Eure

                                Lothar & Anne

                                                                  Janine Michelle und Lilly

                                                                 Janine, Michell und Lilly

2. Rundbrief aus Paraguay vom 19. März 2007

Lilly mit unserer neuen Kuh

Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte, 

der heiße Sommer neigt sich dem Ende und nach den vergangenen etwas aufregenden Monaten wollen wir wieder einmal von uns hören lassen.

Lilly mit Condi           Michi mit Condi           Janine mit Condi      

Wir haben uns inzwischen gut in unserem neuen Domizil eingelebt und fühlen uns nach wie vor sehr wohl!

Hola! Con quien hablo? Soy Rui de Nueva Colombia

 Unser neuer Mitarbeiter Rui am telefonieren

Falls Ihr einmal bei uns anruft (was für 12 Cent die Minute über eine Billigtarifnummer von Deutschland aus keine große Investition mehr ist) könnte es sein, dass Ihr unseren neuen Mitarbeiter Rui an der Leitung habt. Er ist Deutsch-Brasilianer und wir haben ihn am 01. Dezember bei uns eingestellt. Für uns ist er eine große Hilfe, da er fließend Deutsch, Spanisch, Portugiesisch und Guarani spricht und bereits schon seit 18 Jahren in Paraguay lebt. Es gehört neben allem Übersetzen und Organisieren zu seinen Aufgaben, die Kinder drei Mal die Woche zur Schule nach Asuncion zu fahren.

Überfall geplant!

Wenige Tage vor Weihnachten wurde Lothar und Rui von einem Arbeiter gewarnt, dass auf unsere Familie von einer organisierten Gang aus Asuncion ein Überfall geplant sei. Wir nahmen diese Information zur Kenntnis. Lothar verbrachte daraufhin die nächsten Abende auf der Terrasse mit einer Escopeta (Pumpgun) bewaffnet und schoss fast eine ganze Packung Patronen in den Himmel. Es hat sich dann wohl herumgesprochen, dass wir als „gefährlich“ einzustufen sind, so dass es bisher noch zu keinem Überfall kam.

 

Wie verbringt man Weihnachten in Paraguay?

Run auf die Geschenke!      Weihnachten im Pool 

Ganz einfach, man passt sich den Temperaturen an und verbringt Weihnachten mit Grillen und im Pool. Weihnachten ist hier ein sehr fröhliches Fest. Man kann sich das vielleicht eher wie eine Geburtstagsparty vorstellen. Wenn man während der Adventszeit durch ein weihnachtlich dekoriertes Einkaufszentrum geht hat man eher den Eindruck man ist im falschen Film gelandet.

 

Zu Jahresbeginn kamen sie nun endlich!

 Ankunft unserer Strausse

Unsere ersten 10 Strauße. 3 – 4 Monate alt und noch ziemlich klein. Leider ist dann ca. 3 Wochen später einer der kleinsten Strauße gestorben. Als wir ihn aufschnitten stellten wir fest, dass er lange Gräser gefressen hatte, die sich in seinem Magen zu einer dicken Knolle zusammen-gewickelt hatte und somit nicht verdaut werden konnte sondern den Magenausgang versperrte. Die restlichen 9 sind bisher jedoch immens gewachsen und gut gediehen.

 

Der Ernst des Lebens beginnt!

 Besuch von Horst Koehler in der Schule

Am 19. Februar waren für unsere Kinder die nun wirklich langen Ferien zu Ende. Nun kämpfen sie mit der spanischen Sprache und wir hoffen, dass sie sich schnell einfinden. Da sie in eine deutsche Schule gehen, hatte es sich auch unser Bundespräsident Horst Köhler bei seinem Paraguay-Besuch nicht nehmen lassen, diese Schule zu besuchen.

 

Architekt gefeuert!!!

 Brut und Aufzuchtstation Rohbau

Auf unserer Baustelle hatten wir die vergangenen Wochen ziemlich Probleme mit unserem paraguayischen Architekten. Hier ist der Architekt auch gleichzeitig der Bauführer. Da er nur billigstes Material (bei den Holzdecken und Tür- bzw. Fensterrahmen 3 verschiedene Hölzer, für die Dachbalken noch feuchtes Holz) verwendete, immer weniger Arbeiter kamen und auch kein weiteres Material mehr angeliefert wurde, vermuteten wir, dass er mit unserem Geld Löcher von vorherigen Baustellen stopft oder sonst irgendwie veruntreut. Da er sogar noch die Frechheit besaß zu behaupten, er wäre schon mit 70 Millionen Guaranies (ca. 10.000,- €) in Vorkasse und er wolle noch mehr Geld blieb uns nichts anderes übrig, als ihn von der Baustelle zu schmeißen.

Gaestehaeuser Rohbau

Um weiter bauen zu können, mussten wir uns jedoch rechtlich absichern. So ließen wir ein Gutachten von der paraguayischen Architektenkammer erstellen und notariell beglaubigen.

Bodenplatte Pool

Seit zwei Wochen geht der Bau nun mit einem neuen Bauleiter weiter. Das heißt, es mussten erst einmal die vorigen Schäden gerichtet werden. Alle Tür- und Fensterrahmen (ca. 50 Stück) wurden nochmals herausgerissen und Neue eingebaut. Mit den verzogenen Dachbalken werden wir nun leben müssen, da es zu aufwendig wäre die gesamten Dachstühle auszutauschen.

Durch die ganzen Schwierigkeiten mit dem Architekten verzögert sich der Bau um ca. 2 Monate, dass wir nicht Mitte März sondern ca. Ende Mai mit den Gästehäusern, Brut- und Aufzuchtstation  und Poolanlage fertig sein werden. So war es eine lehrreiche (wenn auch kostenspielige) Erfahrung in diesem Land, die Mentalität der Paraguayer besser kennen zu lernen. Die Konsequenz die wir daraus gezogen haben ist, dass wir nicht mehr in Vorkasse treten (wie dies hier beim Bau üblich ist), Materialien selbst einkaufen, angelieferte Materialien auf der Baustelle auf Qualität überprüfen und nur noch die Arbeitslöhne bezahlen.

 

Termine beim Bürgermeister

 Strasse am Grundstueck entlang

Bereits vergangenen Oktober hatten wir ein Gespräch mit unserem Bürgermeister im Ort. Wir hatten ihm unser Vorhaben hier vorgestellt und viele Bilder auf dem Lap-Top gezeigt, was man aus Strauße alles herstellen kann. Er ist uns gegenüber sehr positiv eingestellt und freut sich sehr, dass wir in Nueva Colombia etwas Aufbauen und Investieren. Gestern waren Lothar und Rui nochmals bei ihm, um sich sämtliche Baugenehmigungen einzuholen. (Man weiß ja nie, wie der nächste Bürgermeister auf uns zu sprechen ist!) Er versprach jedenfalls erneut, dass er die Straße , die an unserem Grundstück entlang führt (ca. 400m bergauf) pflastern lassen will. Für uns wäre dies ein sehr großes Entgegenkommen, da nach jedem Regen die Straße mehr ausgewaschen wird und sie teilweise sogar mit einem Geländefahrzeug nicht mehr befahrbar ist. Was sich auf einen Gästebetrieb nicht gerade positiv auswirkt.

 

Never-ending Story Internet

 Arbeiten am 50 m hohen Internetmasten

Nach eingehenden Messungen einer Internet-Firma ließen wir Anfang Januar einen 50 Meter hohen Empfangsmasten aufstellen. Die Übertragungsgeschwindigkeit war nie berauschend, wir sind oft aus dem Internet rausgeflogen und seit einem Gewitter Ende Februar geht nun gar nichts mehr. Fazit, wir lassen den Masten nun wieder zu Lasten der Internet-Firma abbauen und werden via Saltellit ins Internet gehen. Wir erwarten, dass dies in den nächsten Wochen passiert, so dass wir auch schneller wieder e-mails schreiben und beantworten können.

 

So hoffen wir nun, Euch ein wenig Einblick in unser Leben hier gegeben zu haben und grüßen Euch alle ganz herzlich!

Eure

              Anne & Lothar mit

                                     Unsere 3 Gauchos

                                    Janine, Michelle und Lilly

 

 

 

 

 

 

1. Rundbrief aus Paraguay vom 24. November 2006

                                                                                                                                                                                Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

seit fast 3 Monaten sind wir schon in Paraguay und wollen nun ein erstes Lebenszeichen von uns geben.

Das kleine Paraguay-Häuschen welches wir von einem deutschen Bauunternehmer renovieren ließen war trotz gewisser Bedenken unsererseits bei unserer Ankunft bezugsfertig.

Im Außenbereich war alles noch Baustelle, wie man auf dem Foto auch gut erkennen kann. Die ersten Tage verbrachten wir damit, das Haus notdürftig einzurichten.

1. Fruehstueck im neuen Hausunser-neues-hausdie-ersten-wochenAnkunft Container

Unsere ersten Wochen hier waren sehr stark vom Wetter geprägt. Nachts kühlte es bis auf ca. 9° C ab. Tagsüber herrschten angenehme Temperaturen bis um die 25° C. Danach kam eine Periode wo es sehr warm wurde bis ca. 35° C. Mit Beginn des Frühlings (Ende September) fing es an zu regnen. Die Niederschlagsmengen sind hier etwas anders als in Deutschland. So hat es innerhalb von einer Woche 200 mm geregnet. Nun zeigt sich auch, wie wettersicher ein Haus gebaut ist. Regnet es durchs Dach, drückt der Regen durch die Fenster, wird der neu eingepflanzte Rasen vom Grundstück heruntergespült… 

Nach jedem Regen waren wir damit beschäftigt, alles wieder in Ordnung zu bringen und das ganze Grundstück für das nächste Mal regensicher zu machen. Regenablaufkanäle mussten gebaut, und immer wieder Ausspülungen im Garten aufgefüllt werden.

Mit unserem Bauvorhaben (Aufzuchtstation für Strauße, Gästehäuser, Poolanlage und unser Wohnhaus) geht es etwas langsamer voran, als wir es geplant hatten. Die ersten Probleme waren, dass der Tiefbrunnen bei unserer Ankunft noch nicht wie vereinbart gebohrt war. Ebenso war noch kein Strom auf der Grundstückseite, wo das ganze Bauvorhaben geplant ist. Da Wasser und Strom auf dem Gelände Grundvoraussetzungen sind um mit Bauen beginnen zu können, konnte erst vor ca. einem Monat mit dem Bauen begonnen werden. Inzwischen läuft alles zügig  voran.

Die 4 Wohneinheiten für Gäste sowie die Aufzuchtstation für die Strauße nehmen langsam Formen an. Angepeilter Termin für die Fertigstellung ist bis max. Mitte März. Auch lassen wir beide Grundstücke (ca. 4 ha und 9 ha) mit einer ca. 40 cm hohen Mauer einfassen und mit Maschendraht einzäunen. Die Gesamtzaunlänge beträgt somit ca. 2km.

Bohrung-TiefbrunnenFundament-BrutstationFundamente-GaestehaeuserGrundstueck-Einzaeunung 

Die Weide für unsere ersten Strauße (10 Jungtiere) wird in ca. 3 Wochen fertig sein. In ganz Paraguay gibt es bisher nur 2 nennenswerte Straußenzüchter, die über größere Mengen an Zuchttieren verfügen. Alles andere sind nur Hobbystraußenhalter. Mit diesen beiden werden wir Zusammenarbeiten. Wir stehen in engem Kontakt miteinander und es ist in der Planung, einen Verband zu gründen. Jeder wird sich  auf ein Gebiet spezialisieren. (Brut, Aufzucht, Produktion von Schlachttieren, Herstellung von Leder, Fleisch, Federn, Schmuckartikel aus Eiern, Vermarktung …) 

Unsere Kinder gehen in die Hauptstadt nach Asuncion (ca. 50 km von unserem Wohnort entfernt) in eine bis zur 6. Klasse deutschsprachige Schule namens ´Colegio Aleman Concordia´. Der Schultransport gestaltete sich für uns bisher als sehr zeitaufwendig, da wir unsere Kinder nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln schicken wollen (erst vergangene Woche wurde tagsüber ein Mädchen in Asuncion in einem Bus erstochen, weil sie ihren Geldbeutel nicht herausrücken wollte). Mit Beginn des neuen Schuljahres Mitte Februar (es sind gerade 2 ½ Monate Sommerferien) werden wir uns ein 2. Fahrzeug zulegen und ein Angestellter wird die Kinder in die Schule fahren.

In Gala-SchuluniformLilly als PrimaballerinaMensch-aergere-dich-nicht!Bei der Gartenarbeit

Ansonsten gefällt es ihnen hier sehr gut und sie genießen ihre neu gewonnenen Freiheiten.

Seit 2 Monaten haben wir ein neues Familienmitglied. Einen kleinen deutschen Schäferhund namens Evo (Morales) dem so allerhand Dummheiten einfallen und der uns damit sehr auf Trab hält.

    Evo unser neuer Wachhund

Uns allen geht es gut und wir fühlen uns hier sehr wohl. Was uns im Moment etwas zu schaffen macht, sind kleine schwarze blutsaugende Fliegen, die tagsüber unterwegs sind. Abends werden sie dann von den Mosquitos abgelöst. Auch Ameisen sind hier ein lästiges Übel. Aber auch hier in Paraguay gibt es gegen alles ein chemisches Mittel.

Bisher haben wir noch keinen Internet-Anschluss auf unserem Grundstück. Wir fahren aber zur Zeit  zwei Mal die Woche zum Spanisch-Unterricht nach Asuncion, wo wir auch die Möglichkeit haben ein Internet-Cafe aufzusuchen um e-mails abzufragen und zu beantworten.  Wir sind aktuell dabei einen ca. 30 m Hohen Kommunikationsmasten für unser Gelände zu beantragen. Bis dieser installiert ist, wird es aber mit Sicherheit noch einige Zeit dauern. Wir freuen uns, über jede mail, und versuchen sie so schnell wie möglich zu beantworten, auch wenn dies manchmal ein wenig länger dauert.

Wir hoffen, wir konnten Euch ein wenig Einblick in unser Leben hier vermitteln und wünschen Euch eine besinnliche Adventszeit.

Viele Grüße aus Paraguay

Eure

Lothar, Anne, Janine, Michelle und Lilly