April 2011
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Archiv von April 24, 2011

Statt Osterglocken Engelstrompeten …

April 24, 2011

 

… frohe Ostern …

Engelstrompeten

wünschen 

Lothar, Anne,

Janine, Michelle und Lilian Heese 

   

Halleluja

… eine Ostergeschichte von Willi Hoffsümmer

Hannas Mutter singt im Kirchenchor mit. Manchmal übt sie ihre Lieder auch zu Hause. Hanna hört andächtig zu. Sie kann die Worte nicht verstehen, aber es klingt so schön, wenn die Mutter singt. Ein Wort singt die Mutter immer wieder. Es kommt in vielen Liedern vor: Es heißt Halleluja.
„Was heißt Halleluja?“ fragt Hanna.
„Es heißt: Lieber Gott, ich liebe dich und lobe dich und ehre dich“, sagt die Mutter. „Deshalb kommt es so oft vor!“ „Wissen denn auch die Leute, die euch zuhören, was es heißt?“ fragt Hanna. „Natürlich“ sagt die Mutter. „Das wissen nicht nur die Leute in unserem Land. Das wissen auch die Leute, die in Frankreich und England und Italien und Russland und Amerika und in vielen anderen Ländern leben. Sie singen und sprechen es, wenn sie den lieben Gott loben und ehren wollen.“ „Halleluja“, sagt Hanna. „Halleluja“, singt sie. „Ein schönes Wort“, meint sie.

Ein paar Tage später kommt Besuch aus Amerika. Hanna, Vater und Mutter fahren zum Flughafen, um Tante Milly und Onkel Jeff abzuholen. Sie müssen lange warten. Das Flugzeug hat sich verspätet. Hanna hat viel Zeit, um sich umzuschauen. Was für ein Trubel! So viele Leute gehen in der Halle hin und her, steigen Treppen hinauf und hinunter, warten an den Schaltern und sitzen  und stehen herum. Hanna schaut die Leute an. Manche sehen merkwürdig aus. Sie haben braune Gesichter oder schiefe Augen oder ganz krauses Haar. Manche Leute haben komische Kleider an und seltsame Mützen oder Hüte auf. Hanna hört ihnen zu, aber viele von ihnen sprechen so, dass Hanna sie nicht verstehen kann. Sie sprechen fremde Sprachen.
Aber Halleluja verstehen sie, denkt Hanna. Sie schaut eine junge Frau an, die langes schwarzes Haar und eine braune Haut hat. „Halluluja“, sagt Hanna erwartungsvoll zu ihr. Die junge Frau lächelt ihr zu und antwortet: „Halleluja.“ Da freut sich Hanna und geht weiter. Zwei Männer sitzen auf einer Bank und reden miteinander in einer fremden Sprache. Die Männer haben krauses Haar und Schnurbärte und weiße Anzüge. „Halleluja!“ sagt Hanna laut. Die beiden Männer hören auf zu reden. Sie lachen. Sie nicken Hanna zu und sagen: „Halleluja!“
Hanna strahlt. Sie denkt: Wenn ich  Halleluja sage, verstehen sie mich. Es ist wie ein Zauberwort.
„Halleluja, Halleluja!“ ruft sie allen zu. Sie läuft durch die Halle und jubelt: „Halleluja, Halleluja!“ „Pst, Hanna“, mahnt die Mutter.
Aber die Leute freuen sich. Viele drehen sich nach Hanna um, lächeln und nicken und winken ihr zu, und manche rufen „Halleluja!“ zurück. Ein dicker Mann fängt sogar an zu singen. Er singt auch so wie die Mutter im Kirchenchor. Er singt dreimal „Halleluja“, dann fängt er an zu lachen und schenkt Hanna ein Stück Schokolade. Hanna staunt. Wie freundlich die Leute von diesem Wort werden!
Später, als Tante Milly und Onkel Jeff  schon angekommen sind und mit Vater, Mutter und Hanna zum Ausgang gehen, winkt eine Frau und ruft: „Halleluja!“
„Sie meint sicher dich“, sagt der Vater zu Hanna.
„Halleluja!“ ruft ihr Hanna zu und winkt zurück.
Tante Milly und Onkel Jeff wundern sich. „Ist das ein Gruß?“ fragten sie.
„Es ist Hannas Gruß“, erklärt die Mutter. „Wirklich ein schöner Gruß, viel schöner als Guten Tag oder  Auf Wiedersehen. Versuch doch mal, Hanna, ob du den Menschen deinen neuen Gruß angewöhnen kannst.“ „Ja“, sagt Hanna ernst, „ich will’s versuchen.“

 

 

 
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