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2. Rundbrief aus Paraguay vom 19. März 2007

Lilly mit unserer neuen Kuh

Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte, 

der heiße Sommer neigt sich dem Ende und nach den vergangenen etwas aufregenden Monaten wollen wir wieder einmal von uns hören lassen.

Lilly mit Condi           Michi mit Condi           Janine mit Condi      

Wir haben uns inzwischen gut in unserem neuen Domizil eingelebt und fühlen uns nach wie vor sehr wohl!

Hola! Con quien hablo? Soy Rui de Nueva Colombia

 Unser neuer Mitarbeiter Rui am telefonieren

Falls Ihr einmal bei uns anruft (was für 12 Cent die Minute über eine Billigtarifnummer von Deutschland aus keine große Investition mehr ist) könnte es sein, dass Ihr unseren neuen Mitarbeiter Rui an der Leitung habt. Er ist Deutsch-Brasilianer und wir haben ihn am 01. Dezember bei uns eingestellt. Für uns ist er eine große Hilfe, da er fließend Deutsch, Spanisch, Portugiesisch und Guarani spricht und bereits schon seit 18 Jahren in Paraguay lebt. Es gehört neben allem Übersetzen und Organisieren zu seinen Aufgaben, die Kinder drei Mal die Woche zur Schule nach Asuncion zu fahren.

Ãœberfall geplant!

Wenige Tage vor Weihnachten wurde Lothar und Rui von einem Arbeiter gewarnt, dass auf unsere Familie von einer organisierten Gang aus Asuncion ein Ãœberfall geplant sei. Wir nahmen diese Information zur Kenntnis. Lothar verbrachte daraufhin die nächsten Abende auf der Terrasse mit einer Escopeta (Pumpgun) bewaffnet und schoss fast eine ganze Packung Patronen in den Himmel. Es hat sich dann wohl herumgesprochen, dass wir als „gefährlich“ einzustufen sind, so dass es bisher noch zu keinem Ãœberfall kam.

 

Wie verbringt man Weihnachten in Paraguay?

Run auf die Geschenke!      Weihnachten im Pool 

Ganz einfach, man passt sich den Temperaturen an und verbringt Weihnachten mit Grillen und im Pool. Weihnachten ist hier ein sehr fröhliches Fest. Man kann sich das vielleicht eher wie eine Geburtstagsparty vorstellen. Wenn man während der Adventszeit durch ein weihnachtlich dekoriertes Einkaufszentrum geht hat man eher den Eindruck man ist im falschen Film gelandet.

 

Zu Jahresbeginn kamen sie nun endlich!

 Ankunft unserer Strausse

Unsere ersten 10 Strauße. 3 – 4 Monate alt und noch ziemlich klein. Leider ist dann ca. 3 Wochen später einer der kleinsten Strauße gestorben. Als wir ihn aufschnitten stellten wir fest, dass er lange Gräser gefressen hatte, die sich in seinem Magen zu einer dicken Knolle zusammen-gewickelt hatte und somit nicht verdaut werden konnte sondern den Magenausgang versperrte. Die restlichen 9 sind bisher jedoch immens gewachsen und gut gediehen.

 

Der Ernst des Lebens beginnt!

 Besuch von Horst Koehler in der Schule

Am 19. Februar waren für unsere Kinder die nun wirklich langen Ferien zu Ende. Nun kämpfen sie mit der spanischen Sprache und wir hoffen, dass sie sich schnell einfinden. Da sie in eine deutsche Schule gehen, hatte es sich auch unser Bundespräsident Horst Köhler bei seinem Paraguay-Besuch nicht nehmen lassen, diese Schule zu besuchen.

 

Architekt gefeuert!!!

 Brut und Aufzuchtstation Rohbau

Auf unserer Baustelle hatten wir die vergangenen Wochen ziemlich Probleme mit unserem paraguayischen Architekten. Hier ist der Architekt auch gleichzeitig der Bauführer. Da er nur billigstes Material (bei den Holzdecken und Tür- bzw. Fensterrahmen 3 verschiedene Hölzer, für die Dachbalken noch feuchtes Holz) verwendete, immer weniger Arbeiter kamen und auch kein weiteres Material mehr angeliefert wurde, vermuteten wir, dass er mit unserem Geld Löcher von vorherigen Baustellen stopft oder sonst irgendwie veruntreut. Da er sogar noch die Frechheit besaß zu behaupten, er wäre schon mit 70 Millionen Guaranies (ca. 10.000,- €) in Vorkasse und er wolle noch mehr Geld blieb uns nichts anderes übrig, als ihn von der Baustelle zu schmeißen.

Gaestehaeuser Rohbau

Um weiter bauen zu können, mussten wir uns jedoch rechtlich absichern. So ließen wir ein Gutachten von der paraguayischen Architektenkammer erstellen und notariell beglaubigen.

Bodenplatte Pool

Seit zwei Wochen geht der Bau nun mit einem neuen Bauleiter weiter. Das heißt, es mussten erst einmal die vorigen Schäden gerichtet werden. Alle Tür- und Fensterrahmen (ca. 50 Stück) wurden nochmals herausgerissen und Neue eingebaut. Mit den verzogenen Dachbalken werden wir nun leben müssen, da es zu aufwendig wäre die gesamten Dachstühle auszutauschen.

Durch die ganzen Schwierigkeiten mit dem Architekten verzögert sich der Bau um ca. 2 Monate, dass wir nicht Mitte März sondern ca. Ende Mai mit den Gästehäusern, Brut- und Aufzuchtstation  und Poolanlage fertig sein werden. So war es eine lehrreiche (wenn auch kostenspielige) Erfahrung in diesem Land, die Mentalität der Paraguayer besser kennen zu lernen. Die Konsequenz die wir daraus gezogen haben ist, dass wir nicht mehr in Vorkasse treten (wie dies hier beim Bau üblich ist), Materialien selbst einkaufen, angelieferte Materialien auf der Baustelle auf Qualität überprüfen und nur noch die Arbeitslöhne bezahlen.

 

Termine beim Bürgermeister

 Strasse am Grundstueck entlang

Bereits vergangenen Oktober hatten wir ein Gespräch mit unserem Bürgermeister im Ort. Wir hatten ihm unser Vorhaben hier vorgestellt und viele Bilder auf dem Lap-Top gezeigt, was man aus Strauße alles herstellen kann. Er ist uns gegenüber sehr positiv eingestellt und freut sich sehr, dass wir in Nueva Colombia etwas Aufbauen und Investieren. Gestern waren Lothar und Rui nochmals bei ihm, um sich sämtliche Baugenehmigungen einzuholen. (Man weiß ja nie, wie der nächste Bürgermeister auf uns zu sprechen ist!) Er versprach jedenfalls erneut, dass er die Straße , die an unserem Grundstück entlang führt (ca. 400m bergauf) pflastern lassen will. Für uns wäre dies ein sehr großes Entgegenkommen, da nach jedem Regen die Straße mehr ausgewaschen wird und sie teilweise sogar mit einem Geländefahrzeug nicht mehr befahrbar ist. Was sich auf einen Gästebetrieb nicht gerade positiv auswirkt.

 

Never-ending Story Internet

 Arbeiten am 50 m hohen Internetmasten

Nach eingehenden Messungen einer Internet-Firma ließen wir Anfang Januar einen 50 Meter hohen Empfangsmasten aufstellen. Die Übertragungsgeschwindigkeit war nie berauschend, wir sind oft aus dem Internet rausgeflogen und seit einem Gewitter Ende Februar geht nun gar nichts mehr. Fazit, wir lassen den Masten nun wieder zu Lasten der Internet-Firma abbauen und werden via Saltellit ins Internet gehen. Wir erwarten, dass dies in den nächsten Wochen passiert, so dass wir auch schneller wieder e-mails schreiben und beantworten können.

 

So hoffen wir nun, Euch ein wenig Einblick in unser Leben hier gegeben zu haben und grüßen Euch alle ganz herzlich!

Eure

              Anne & Lothar mit

                                     Unsere 3 Gauchos

                                    Janine, Michelle und Lilly

 

 

 

 

 

 

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